Con∙Sol Technologie & Methodik "VERGEBUNG"

Meditation und Technik zur Entwicklung und Anwendung von Selbst-Vergebung

Gewiss zu sein, dass alles gut ist, ohne sich gezwungen zu fühlen, etwas tun zu müssen; frei von Reue zu leben, ohne eigene Taten als so schlimm zu empfinden, dass sie verdrängt werden müssen; Gutmütigkeit im Leben und in sich Selbst zu wissen, auch im Angesicht der schmerzlichsten Erlebnisse; universeller Liebe als ewigem Geburtsgeschenk bewusst zu sein, frei von Gefühlen der Unwürdigkeit und der Schuld –das ist die Realität, die in Selbst-Vergebung erreicht wird und ist das, was die Würde eines Menschenlebens ganz erstrahlen lässt.

Als Menschen kennen wir den tiefen Wunsch, mit uns selbst und der Existenz in Frieden und harmonischem Wechselwirken zu stehen. Tief im Inneren, auch wenn wir häufig nicht hinhören können, spricht es von grenzenloser Fülle, Liebe und Verbundenheit, als die natürlichste, naheliegendste Lebensweise.

Auf diese Stimme einzugehen ist nicht leicht. Tag für Tag sind wir umgeben, von so vielen zerstörerischen, chaotischen und elenden Themen. Das, was in uns liegt, in uns hervor kommt, scheint so schrecklich, dass es unmöglich wird, uns im Ganzen akzeptieren zu können. Es scheint sogar vernünftig, scheint uns gar erst liebenswert zu machen, wenn wir uns von dem Schrecklichen, dem Unansehnlichen in uns distanzieren und es verbergen. Dabei  liegt es uns sogar nahe, die Schuld für unser Leiden bei uns Selbst zu sehen und uns dafür noch zu verurteilen. Wir wissen uns als Ursache unserer Handlungen, Absichten und Gedanken und doch fühlen wir uns oft fremd gesteuert durch die Gefühle, Stimmungen und Gedanken, die immer wieder wie von selbst auftauchen und in denen wir immer wieder versinken. Die Verantwortung für unser Seelenwohl scheint somit nicht ganz in unseren Händen zu liegen. Wir fühlen uns uns selbst ausgeliefert, beginnen, Angst vor dem eigenen Inneren zu entwickeln und stehen schließlich im ewigen, erbitterten Kampf gegen uns selbst.

Unter Seelenwohl verstehen wir dabei eigentlich etwas vermeintlich Simples: ein glückliches Leben zu leben. Wir erklären uns, dass jede einzelne Handlung, jeder Gedanke darauf ausgerichtet ist, das Glück zu erreichen. Dabei passiert es leicht, dass wir uns im Streben nach Glück selbst verantwortlich machen, für das jetzt empfundene Unglück. Wir beginnen, uns dafür zu verdammen, dass wir in uns selbst kein Wohl erzeugen können, keinen einzigen spannungsfreien Moment erleben können, beziehungsweise uns die kurzen Momente der Glücklichkeit immer wieder zwischen den Fingern zu zerrinnen scheinen. Man beginnt, sich endlos ins Gericht zu nehmen, sich als schuldig zu erachten, weil man sein Glück nicht halten kann. Die Selbst-Verurteilung soll einen dazu antreiben, immer weiter zu suchen. Dabei lässt sie den Kreislauf des erlebten Unglücks eigentlich nur von neuem beginnen.

Mit sich Selbst im Einklang zu sein, sich also ganz zu akzeptieren, ist beinahe unmöglich, wenn man sich Selber als seinen Gegner und Elendsbringer sieht. Man kann sich nicht mehr vertrauen und damit kann man die Chance für die Erreichung von Glückseligkeit in sich nicht mehr sehen. Man leidet daran, dass man keinen Ausweg aus dem Leiden, dem Unglück und der Selbst-Beschuldigung findet. Dies kann schnell dazu führen, dass das Leben zunehmend grau und bitter wird. Die Existenz erscheint einem würdelos, in sich als fehlgeschlagen. Der Glaube an das Licht und die Heiligkeit wird aufgegeben oder gar als bittere Ironie, als manipulative Lüge empfunden.

Der sich selbst erzeugende Kreislauf von Schuldigkeit, Elendigkeit und Bitterkeit lässt sich durch Selbst-Vergebung ganz läutern. Der Teufelsspirale, die man in sich erzeugt hat, kann durch bedingungsloser Vergebung von sich Selbst Einhalt geboten werden. Die heilende natürliche Kraft, die im Herzen verschlossen ist, kann direkt herausgebracht werden und alle Schuld, die man an sich empfindet, lösen.

Das Leiden, welches das Herz und die Seele zuschnürt, ist final nie so stark, wie das Licht, mit welchem wir natürlich geboren sind. Deshalb ist das Leiden um das Herzenswohl auch so schlimm. Gerade weil wir uns tief bewusst sind, dass es uns auch obdoch unsagbar intensivem Leiden gut gehen kann, ist die Kraft, die dieses natürliche, inerte Wissen einschließt, größer als das Leiden. Wird diese innere Kraft endlich wiedererkannt und freigesetzt, so kehren wir zurück, in einen natürlichen reinen, liebevollen Zustand.

In der Erkenntnis, dass es nichts in uns gibt, dass stärker ist, als wir selber, liegt die Fähigkeit, mit wirklich allem in Frieden sein zu können, was in uns aufkommt. Der Kampf endet, denn es gibt keinen Gegner, keine Übermacht mehr. Sich selbst immer klarer zu erkennen, immer besser zu verstehen, erzeugt innere Reife. Eine fundamental neue Zuversicht ins Leben etabliert sich, denn die Mauern, die ewig grau und undurchdringbar erschienen, halten einen nicht mehr. Zurückhaltung und Beengtheit weichen dem Gefühl von Ungebundenheit.

Die ewig reinigende Kraft, die in unserem Herzen verborgen liegt, ist immer erreichbar, noch so eingeschlossen sie sein mag. Sie ist ein Bewusstsein der Vergebbarkeit, ein Bewusstsein der immer-wieder-Liebbarkeit, ein Bewusstsein, dass jede Handlung und Bedeutung aufnimmt, ohne Unterschied. Sich in dieses Bewusstsein hineinzugeben und die Schrecklichkeit der Schuld durchschreiten zu können, ist in Meditation -durch die Natürlichkeit des Bewusstseins an keinen Formzustand gebunden zu sein-, feinfühlig und wirkungsvoll erreichbar.

Mit dem wachen, bewussten Eintreten in das Bewusstsein der Vergebung wird der echte Vergebungsprozess von sich Selbst eingeleitet und kann, ohne dass der Blick vom Inneren abgewandt wird, komplett vollzogen werden. Dabei werden Frieden, Entlastung, Reinheit, Liebeswürdigkeit und Glückseligkeit gleichzeitig als bewusste Ebenen der Wachheit erkannt und verinnerlicht.

Öffnet sich das Herz obgleich aller Schmach, so fliesst die universelle Liebe erneut – so ist Vergebung.